, Lars Jauch

Herren 3. Liga / 1. Meisterschaftsspiel Saison 2023 / 2024

Schlussendlich um den Sieg gezittert

Eishockey, 3. Liga: HC Seetal – EHC Engelberg-Titlis 7:5 (3:1, 3:1, 1:3)

Südi: 95 Zuschauer – SR: Affolter, Schriber. – Tore: 6. Danioth 0:1; 12. Leu 1:1; 14. Calo 2:1; 19. Soltermann 3:1; 22. Calo (PP) 4:1; 26. Keller 4:2; 28. Mathis (PP) 5:2; 39. Rickenbach 6:2; 42. Ambauen (PP) 6:3; 54. Ambauen 6:4; 59. Ambauen 6:5; 59. Calo (EN) 7:5. Strafen: 5x 2 Minuten Seetal; 6x 2 Minuten Engelberg-Titlis.
Seetal: Bucher E., Bucher I., Brönnimann, Calo, Frey L., Irniger, Jauch, Kiener, Leu, Mathis, Nussbaum, Rickenbach, Rogger, Soltermann.
Engelberg-Titlis: Ambauen L., Ambauen Y., Bernasconi, Cathomen, Christen, Danioth, Dörig, Eberli, Kaufmann, Keller, Kuster, Mathis, Vokurka, Windlin.


Im Innerschweizer Derby gegen die Gäste aus Engelberg konnte die 1. Mannschaft vor Saisonrekordkulisse den ersten Heimsieg der Saison feiern. Was lange nach einer lockeren Sache aussah, endete in einem nervenaufreibenden Schlussabschnitt. Die Seetaler behielten die drei Punkte verdientermassen doch noch in Hochdorf.

Die Affiche war am Feiertag der Allerheiligen in Hochdorf angerichtet. Viele Fans beider Lager fanden den Weg in die Südi. Dort wehte ein Wind, welcher dem Saisonstart der Heimmannschaft nicht hätte ähnlicher sein können. Die kühle Temperatur liess die Zuschauer erschaudern und das Aufeinandertreffen gegen einen Rivalen den Atem stocken. In Ausblick auf die unterhaltsame Partie und das spannende Finish, wären einige Zuschauerinnen und Zuschauer wohl froh gewesen, wäre der hohe Puls und die hitzige Schlussphase etwas besser auf die ganzen 60. Minuten verteilt gewesen. Nichtsdestotrotz brachte diese Partie den verdienten Sieger hervor und dürfte viele Eishockeyherzen erwärmt haben.


Achtung, fertig, Offensivhockey
Die besonderen Umstände eines Mittwochspiels brachte zum einen etwas Unruhe mit sich, doch machte sich bei den Vorbereitungen schnell vor allem die Vorfreude auf die Möglichkeit breit, endlich die ersten Punkte in der eigenen Südi holen zu können. Mit drei Offensivreihen und zwei Verteidigerpaaren machten sich die Seetaler auf, um das Spiel zu gestalten. Die Startminuten gehörten jedoch dem Gegner, welcher mit mindesten gleich offenem Visier aus der Garderobe kamen und dem Spiel mit einer längeren Druckphase dem Stempel aufdrückten. Dabei belohnten sich die Obwaldner mit der frühen Führung nach knapp 5 Minuten. Noch immer machte sich (überraschenderweise) keine Unsicherheit in den Reihen des Heimteams breit. Dies lohnte sich, da man darauffolgend immer besser ins Spiel kam und sich innerhalb von 90 Sekunden durch zwei glückliche Treffer die Führung schnappen konnte. Kurz vor der Sirene erhöhten die Seetaler nach einem ausgeglichenen und unterhaltsamen Startdrittel auf 3:1. Das gefühlt erste Mal seit Jahren zeigte der HC Seetal das glücklichere Händchen in Sachen Torausbeutung und ging gestärkt in die erste Pause.


Mit vier Toren zum zweiten Pausentee
Das Fanionteam des HC Seetals übernahm mit glänzender Unterstützung der Verstärkungsspieler aus dem Juniorenteam das Zepter endgültig und erzielte aus im Mitteldrittel einen 3:1 Sieg. Zwei Tore im Powerplay glichen Balsam für viele Wunden, welches das langjährige Sorgenkind den Seetaler Anhängern bereitete. Beim zweiten Pausentee war man auf der einen Seite sehr zufrieden mit der 4 Tore-Führung, war sich jedoch auf der anderen Seite bewusst, dass der Gegner dies nicht auf sich ruhen wird und alles in die Wagschale werfen würde, um noch einmal in die Partie zurückzufinden. Man wollte sich auch von allfälligen Rückschlägen nicht beunruhigen lassen und weiterhin das eigene Spiel im Fokus behalten.


Wohl doch etwas zu fest gezittert
Die Strafe von Rückkehrer Elio Büchli nutzten die Engelberger bereits zum zwischenzeitlichen 6:3. Alles gut und recht, doch übernahmen sie darauffolgend auch gleich die Überhand und setzten die Seetaler oft lange unter Druck. Diese zeigten gelegentliche Konter und spielten sich einige Möglichkeiten heraus, der Domination im eigenen Stadion ein Ende zu setzen. Leider ohne Erfolg, sodass es schlussendlich doch die Gäste waren, welche mit zwei Toren kurz vor Schluss tatsächlich den Anschluss wiederfanden. Glücklicherweise besitzt der HC Seetal mit Celestino Calo einen echten Spezialisten im Team, wenn es darum geht den Puck im leeren Tor unterzubringen. So setzte er den Hoffnungen der Engelberger mit seinem dritten persönlichen Treffer zum «Empty Net-Trick» allemal ein Ende und sicherte seinem Team die ersten drei Punkte vor heimischem Publikum dieser Saison. Ein Grund zum Feiern und eine Möglichkeit, vor dem anstehenden Cupwochenende etwas durchzuatmen.