, Lars Jauch

Herren 2. Liga / Meisterschaftsspiel Saison 2022 / 2023

Rabenschwarzer Tag im sonnigen Tessin 

Eishockey, 2. Liga: GDT Bellinzona – HC Seetal 10:0 (2:0, 5:0, 3:0) 

Centro Sportivo Bellinzona: 77 Zuschauer – SR: Arrizoli, Murer. – Tore: 9. De Bernardi 1:0; 11. Pezzali 2:0; 28. Pedrazzini 3:0; 33. Pedrazzini (PP) 4:0; 34. Pedrazzini 5:0; 38. Pezzali 6:0; 40. Mozzini (PP) 7:0; 41. Realini (PP) 8:0; 58. Pedrani 9:0; 59. Pezzali (PP) 10:0. - Bellinzona: Baggi, Boldini, Buletti, Cheda, D’Andrea, De Bernardi, De Simone, Foletti, Indaco, Leoni, Marchetti, Mozzini, Nonella, Oglic, Pedrani, Pedrazzini, Pezzali, Realini, Soleto, Tsygourov. – Seetal: Bucher, Frey L., Frey N., Irniger, Jauch, Kiener, Lang, Lutz, Mathis P., Nietlisbach, Nussbaum, Rogger, Schwegler, Soltermann, Tobler, Zurfluh. 

Zum zweiten Mal hintereinander traten die Seetaler die Reise in den Süden an. Beim Besuch in Bellinzona sollte nach der deutlichen Niederlage im Spiel zuvor in LugaNo ein erfreuliches Ergebnis resultieren. Gegen den vermeintlich schwächeren Gegner setzte es allerdings eine noch grössere Demütigung ab.

Nach 60 Minuten Spielzeit schauten sich in der Seetaler Garderobe dann lauter leere Gesichter an. Eine enttäuschende Leistung gegen einen direkten Konkurrenten in einer sonst schon brenzligen Situation – schlichtweg ein Ausflug zum Vergessen. Doch alles der Reihe nach. Am vergangenen Sonntag reiste eine wiederum unterbesetzte Equipe aus dem Seetal zum letzten Auswärtsspiel im Tessin der Saison gegen den Tabellennachbarn nach Bellinzona. Es sollte der erfolgreiche Startschuss einer extrem wichtigen Spielwoche mit insgesamt 3 Spielen gegen direkte Konkurrenten werden. Es kam alles anders als geplant. Zunächst starteten die Seetal erneut unkonzentriert und nervös. Nach einigen Minuten konnte man sich allerdings etwas fangen und erste Angriffe lancieren. Währenddessen spielten die Gastgeber ihre grösste Stärke, das Konterspiel, in der 8. und 11. Minute gleich zweifach erfolgreich aus. Von diesen beiden Treffern wenig beeindruckt, bemühten sich die Seetaler, wenn auch unglücklich, weiterhin. So ging es nach 20 Minuten mit 2:0 in die Pause.  

Pleiten, Pech und Pannen
Das Mitteldrittel lässt sich schnell zusammenfassen. Energieloswirkende Seetaler versuchten das Spiel weiterhin zu führen und wurden gleich 5-mal kalt geduscht. Neben den weiterhin stets gefährlichen Kontern, welche die Ticinesi sogar in Unterzahl fuhren, bekamen die Gäste den Gegner auch während vielen Druckphasen in der eigenen Zone kaum unter Kontrolle. Dies führte fast schon gezwungenermassen zu zahlreichen Strafminuten für die 1. Mannschaft des HC Seetals. Zwei davon nutze Bellinzona, um gar mit 7:0 nach 2 Spielabschnitten dazustehen. In der Spielhälfte versuchte man auf Seiten der Seetaler beim Rückstand von 5:0 mit dem Torhüterwechsel noch den entscheidenden Impuls einzubringen. Eine Entscheidung, welche den Seetaler Hintermann traf, obwohl es wohl zuletzt am Keeper Irniger lag, und wie sich später zeigen sollte, auch erfolglos blieb. Währenddessen schien das Pech auch in der Offensive an den Seetaler Händen zu kleben, so zum Beispiel als Robert Tobler in einer Unterzahlsituation allein auf den gegnerischen Kasten loszog, den Torwart umlief, um schlussendlich bei leerem Tor am Pfosten zu scheitern.  

Minime Verbesserung – nichts Zählbares
Die Partie war vor dem Schlussdrittel selbstverständlich bereits entschieden, dies war auch allen Akteuren aus dem Seetal bewusst. So ging es nur noch um Schadensminimierung und Rettung der eigenen Ehre. Spielerisch klappte wieder einiges besser, auch weil man versuchte den Spielstand zu vergessen und ohne viele Überlegungen den Ehrentreffer anzustreben. An diesem Abend schien jedoch jede Bemühung unnütz. Das Unvermögen der Gäste ging gar so weit, dass sie noch drei weitere, teils sehr kuriose, Treffer zum vollendeten «Stängeli» kassierten, ohne den Ehrentreffer erzielen zu können - die Blamage perfekt.  

Abschütteln und weiter gehts 
Dieses Motto ist wortwörtlich Programm, ging es bereits gestern in der Südi mit dem SC Küsnacht gegen den nächsten Ligakonkurrenten aus dem Tabellenkeller und übermorgen auswärts gegen denselben Gegner weiter. Im Seetal konzentrierte man sich direkt nach Abpfiff in Bellinzona auf diese Spiele, um die wichtige Meisterschaftswoche, trotz deutlichem Fehlstart, doch noch erfolgreich gestalten zu können.