Herren 2. Liga / Meisterschaftsspiel Saison 2022 / 2023
Unterbesetzte Seetaler erliegen in Lugano
Eishockey, 2. Liga: HC Pregassona Ceresio Red Fox – HC Seetal 8:1 (2:1, 2:0, 4:0)
Corner Arena: 50 Zuschauer – SR: Arizzoli, Torti. – Tore: 2. Praderio 1:0; 8. Piemontesi 2:0; 20. Jauch 2:1; 22. Piemontesi 3:1; 31. Von Gunten (PP) 4:1; 42. Bianchi 5:1; 49. Margonar 6:1; 52. Margonar 7:1; 57. Praderio 8:1. - Pregassona: Berkis, Bianchi, Brignoni, Croci, Gelman, Gotti, Grassi A., Grassi L., Margonar, Pan, Piemontesi, Praderio, Tschudy, Vassalli Joël, Vassalli Jonas, Veri, Von Gunten, Werner – Seetal: Brönnimann, Bucher, Frey L., Irniger, Jauch, Kiener, Lang, Mathis P., Rogger, Schwegler, Soltermann, Tobler, Zurfluh.
Eine kleine Equipe aus dem Seetal machte sich am Sonntag auf, um eine erfahrene Truppe auf NLA-Eis herauszufordern. Die Seetaler zeigten eine aufopferungsvolle Leistung, unterlagen den klaren Favoriten schlussendlich aber deutlich.
Die Karten schienen vor Beginn dieser Partie klar verteilt. Mit lediglich 13 Mann machte sich das Team am Sonntagmittag auf, um im Südtessin Punkte zu ergattern. Auf das von Verletzungspech betroffene Team wartete ein schwerer Brocken. Diverse Spieler der Gastgeber sammelten in ihren vielen Hockeyjahren auch Erfahrungen auf höchsten Niveau im Schweizer Eishockey. So stand ein harter Kampf gegen eine Überzahl an Routiniers an, welche unter dem Strich jedoch verhalten in diese Saison gestartet sind.
Von Beginn weg unter Druck
Im Gegensatz zum verhaltenen Saisonauftakt, starteten die Tessiner schwungvoll und bestimmt in die Partie. In den Startminuten mussten sich die Seetaler in erster Linie um die Defensivarbeit kümmern und sich darauf konzentrieren, dass die Organisation in der eigenen Zone während den wirbligen Druckphasen der Gastgeber aufrechterhalten werden konnte. Dies funktionierte nur mit mässigem Erfolg, denn konnte Pregassona in den ersten zehn Minuten zweimal einnetzen, nachdem der Fokus der Seetaler auf die Scheibe gelockt wurde, um im Rücken der Defensive einen Mann freizustellen, welcher frei abschliessen konnte. Die Seetaler liessen dem Gegner zu viel Freiheiten, was wohl auf (zu) grossen Respekt vor der gegnerischen Mannschaft und dem frühen Einteilen der eigenen Kräfte zurückzuführen war. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Drittels wagten sich die Seetaler auch selbst in die Offensive, um mit eigenen Angriffen Akzente zu setzen. So kam man vor allem durch Konter zu durchaus guten Chancen, so beispielsweise kurz vor der Pause, als Lars Jauch einen Pass unterbinden konnte, um damit Kapitän Schwegler alleine auf den gegnerischen Kasten zu schicken, um dann selbst den Nachschuss zum 2:1 Pausenstand zu verwerten. Eine Aktion, welche die Seetaler positiv für die nächsten beiden Spielabschnitte stimmen durfte.
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Die hoffnungsvolle Stimmung hielt sich nach der Drittelspause, welche hauptsächlich als Verschnaufpause diente, nicht allzu lange, nachdem die Ticinesi nach nicht einmal zwei Minuten den alten Vorsprung wiederherstellten. Die Seetaler kamen ihrerseits zum Genuss von drei Überzahlspielen, in welchen aber nie die notwendige Organisation gefunden werden konnte. Zu Spielmitte machte es das Heimteam besser und erhöhte im Powerplay auf 4:1. Ein Spielstand, welchem die Gäste diese Saison schon diverse Male hinterherrennen mussten und die Aufholjagd auch schon häufig erfolgreich gestalten konnten. Ein kleiner Funke Hoffnung bestand vor dem letzten Drittel also nach wie vor. Zum dritten Mal kam Pregassona allerdings entschlossen(er) aus der Kabine und konnte zum dritten Mal in den ersten zwei Spielminuten einen Treffer erzielen. Die Seetaler nahmen ihre Chancen vor allem in Kontern wahr, welche von den weniger zurückstaffelnden Tessinern hergegeben wurden. Leider konnte kein solcher mit einem Torerfolg gekrönt werden. Währenddessen zeigten die Gastgeber ein schnörkelloses Umschaltspiel, welches die Seetaler Verteidiger des Öfteren alt aussehen liess. Die schwindende Kraft der elf Feldspieler machte sich schlicht immer mehr bemerkbar. So waren die Seetaler oft auf die letzte Hoffnung zwischen den Pfosten, Joshua Irniger, angewiesen, welcher sein Team lange vor Schlimmerem bewahrte. In den letzten Minuten musste sich auch der Schlussmann dem Druck des Gegners ergeben, nachdem dieser die erschöpften Seetaler schwindlig spielte und die Unorganisation mit drei Treffern zum Schlussstand von 8:1 nutzen konnte.
Kopf hoch - trotz bitterer Pille
Das enttäuschende Resultat, welches hinsichtlich der klaren Überlegenheit der Tessiner und anderer Einflussfaktoren zum einen verdient und zu erwarten war, fiel zum anderen im Hinblick auf die leidenschaftliche Leistung der wenigen Seetaler dennoch etwas zu hoch aus. Zum guten Glück kann diese bittere Pille aufgrund eines spielfreien Wochenendes lange verdaut werden. Dann wird die Truppe erneut einen Ausflug ins Tessin machen – mit besserer Aussicht auf Punkte gegen den Letztplatzierten aus Bellinzona.